
Die Maklerprovision und deren Daseinsberechtigung steht zu unschiedlichen Zeitpunkten immer mal wieder zur Diskussion, sowohl gesellschaftlich wie auch politisch. Auch im Moment gibt es wieder lebhafte Diskussionen aufgrund des mangelnden Mietwohnungsangebotes, hauptsächlich in Ballungsräumen wie Düsseldorf, Hamburg, München usw..
Wahlkampfgetöse bestimmter Parteien oder ernsthafte Diskussion ?
Nun, die Maklerprovision ist nichts anderes als das Entgelt für eine Vertriebsdienstleistung. Dabei ist zunächst unerheblich, ob der Eigentümer oder der Käufer/Mieter diese bezahlt. Fakt ist, der Verkauf bzw. die Vermietung der Immobilie ist insgesamt mit einer entsprechenden Geldsumme belastet, die dem eigentlichen Produktwert bzw. dem Verkehrswert der Immobilie hinzuzurechnen ist und mitbezahlt werden muss. Diese Geldsumme ist nicht willkürlich festgelegt. Nein, die Maklerprovision wird durch das Markgeschehen und Wettbewerb erheblich beeinflusst sowohl der Höhe nach, wie auch in Verteilung auf die Vertragspartner. Die Maklerprovision ist je nach Region und Beschaffenheit des jeweiligen Immobilienmarktes in Deutschland sehr unterschiedlich.
Der Unterschied zu anderen Produkten und Dienstleistungen ist jedoch, dass diese Gebühr von Anfang an offen ausgewiesen ist und nicht in den Endpreis eingerechnet ist. Übrigens genauso wie die Steuer, die beim Immobilienkauf anfällt, die Grunderwerbssteuer (bei uns 5 % des Kaufpreises). Auch die Steuer ist nicht in den Gesamtkaufpreis eingerechnet, sondern wird separat erhoben. Also, Vertriebsgebühren und Steuern sind bei Immobiliengeschäften transparent für den Verbraucher, da sie getrennt vom Produkt erkennbar sind.
Beim Autokauf zum Beispiel ist das anders: Sie zahlen einen Gesamtpreis inklusive aller Produktionskosten, Marketing und Vertriebskosten, Steuern (hier Mehrwertsteuer). Sie erkennen nicht, wie sich die Gesamtsumme verteilt. Denn, wenn Sie Ihr Auto kaufen, sind im Preis enthalten 19 % (!) Mehrwertsteuer und ca. 20 % Marketing und Vertriebskosten. Der eigentliche Nettoproduktwert eines Autos beträgt nur ca. 60 -65 % des Gesamtkaufpreises. Nur deswegen sind bei schlecht laufenden Modellen diese teilweise hohen Rabatte von bis zu 25 % möglich.
Immobilienmakler ist ein ehrlicher Beruf, weil wir weisen unsere Vertriebsgebühren offen und transparent aus. Und davon schaffen wir Arbeitsplätze und zahlen unsere Steuern.
Wenn Sie sich also über Maklergebühren ärgern sollten, sollten Sie fairerweise das nächste Mal auch mit Ihrem Autohaus eine Diskussion darüber führen, ob die teuren Verkaufsglashäuser, die teuren Fernsehspots, die teuren Hochglanzprospekte, die teuren Zeitunsanzeigen und last baut not least das ganze Verkaufspersonal nicht anteilig aus dem Gesamtkaufpreis Ihres Autos herausgerechnet werden kann. Schliesslich haben Sie davon ja nichts mehr, wenn Sie mit dem Auto losfahren !!
Auch im aktuellen Fall um die Honorare von Peer Steinbrück fordert die Gesellschaft zu Recht Transparenz. Diese Transparenz bieten Makler schon seit Jahrzehnten.
Maklerprovision ? fair oder unangemessen ... eine verlogene Diskussion !